Beim 360°-Video kann sich der Betrachter vom Standpunkt der Aufnahmekamera aus im realen 360° x 180°-Raum umschauen. Dazu können fast alle Abspielgeräte genutzt werden; der PC, das Pad oder Smartphone, die VR-Brille und die Spielekonsole. Online-Inhalte werden z.Z. über Youtube, Facebook und Vimeo gestreamt.
Bei Virtual Reality geht es dagegen um computergererierte Bilder. Der Betrachter kann sich umschauen und auch im Raum bewegen. Diese Technik kommt vor allem bei Computerspielen zum Einsatz und bietet dabei vielfältige Interaktionsmöglichkeiten. Erst mit der VR-Brille erschließt sich das vollständige Erlebnis.
Augmented Reality bezeichnet eine Mediennutzung bei der Realbilder mit künstlichen Inhalten oder Informationen überlagert werden. Prominentes Beispeil hierfür ist das Monster-Jäger-Spiel Pokémon Go.
Auf diesen Seiten soll es jedoch um 360°-Videos gehen. Dabei nicht um 360°-Selfies oder die Achterbahnfahrt mit Rundumblick sondern um den Einsatz dieser Technik für Veranstaltungen und in der Unternehmenskommunikation.
Was sind nun die Vorzüge der 360°-Technik gegnüber herkömmlichen Videofilmen? Der Betrachter befindet sich inmitten der Szene und sucht sich selbst aus, auf was er seinen Fokus richten will. Er wird vom passiven Konsument zum aktiv Handelnden, wenn man so will, wird er selbst zum Kameramann bzw. sie zur Kamerafrau. Das verstärkt die emotionale Einbeziehung und hält die Aufmerksamkeit hoch. Ein gewisses Maß an Spannung erwächst auch daraus, dass im abgewandten Bereich des Sichtfeldes etwas wichtiges erpasst werden könnte. Was zur Folge hat, dass der Film gleich noch ein zweites mal angeschaut wird.
Es bleiben eine ganze Menge Fragen, die vor der Realisierung eines 360°-Projekts geklärt werden sollten:
Wie führt man das Interesse des Publikums in Richtung der eigenen Botschaften? Beim herkömmlichen Videoschnitt kein Problem, aber bei 360°? Und was ist mit dem Ton? Wie kann man Fotos und Grafiken einbeziehen? Wie kann sich der reale Kameramann bei 100% Rundumblick während der Bildaufnahme in Luft auflösen? Wie lang dürfen bzw. müssen die Szenen sein?
Um diese und weitere Themen soll es hier gehen. Die Technik steckt teilweise noch in den Kinderschuhen und trotzdem ist der Hype schon da. Viele Hersteller haben für den Herbst 2017 neue Geräte für 360°-Videos angekündigt. An Software für die Erstellung und die Präsentation wird eifrig gestrickt. Auch sollten die ITler schnell Lösungen finden um die 80% unnützen Datenstreamings (der Bereich außerhalb des aktiven Sichtfensters) zu eleminieren, dann kann das wiklich sichtbare Bild dafür in besserer Auflösung erscheinen.